#und vor allem: beiläufige Religion
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raubtierfuetterung · 9 months ago
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Dieu et le chameau. Ich mag solche Geschichten. Dude sucht sein Kamel. Wunderschön. Warum muss es immer Mord und Action sein? Kleinere Geschichten, stille unsensationelle, quasi universelle Geschichten. Beiläufig große Geschichten>>>
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diefussspurenjesufolgen · 5 years ago
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Der Kreislauf von Leben und Tod der verschiedenen gläubigen Menschen
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Nehmt den Buddhismus: Lasst Mich euch eine Tatsache erzählen. Ein Buddhist ist in erster Linie jemand, der zum Buddhismus übergetreten ist, und jemand, der weiß, was sein Glaube ist. Wenn ein Buddhist seine Haare abschneidet und ein Mönch oder eine Nonne wird, bedeutet das, dass sie sich von der profanen Welt abgesondert haben und den Lärm der Welt des Menschen weit hinter sich gelassen haben. Jeden Tag singen sie die Sutras und essen nur vegetarische Nahrung, sie führen asketische Leben und sie verbringen ihre Tage begleitet von dem kalten, schwachen Licht der Butterlampe. Auf diese Weise verbringen sie ihr ganzes Leben. Wenn ihr körperliches Leben endet, fassen sie ihr Leben zusammen, aber in ihren Herzen wissen sie nicht, wohin sie gehen werden, nachdem sie gestorben sind, wen sie treffen werden und welches Ende sie haben werden – in ihren Herzen sind sie sich über diese Dinge nicht im Klaren. Sie haben nichts weiter getan, als ihr ganzes Leben in Begleitung von blindem Glauben zu verbringen, worauf sie, begleitet von blinden Wünschen und Idealen, aus dieser Welt fortgehen werden. So ist das Ende ihres körperlichen Lebens, wenn sie die Welt der Lebenden verlassen, und sie kehren zu ihrem ursprünglichen Ort in der geistlichen Welt zurück. Ob diese Menschen wiedergeboren werden, um auf die Erde zurückzukehren und um ihre Selbstkultivierung weiterzuführen, hängt von ihrem Verhalten und ihrer Selbstkultivierung vor ihrem Tod ab. Wenn sie während ihres Lebens nichts Falsches getan haben, werden sie rasch wiedergeboren und erneut zur Erde zurückgeschickt werden, wo sie erneut ein Mönch oder eine Nonne werden. Wie beim Ablauf des ersten Mals, kultiviert sich ihr physischer Körper selbst, woraufhin sie sterben und in die geistliche Welt zurückkehren, wo sie überprüft werden. Daraufhin werden sie – wenn es keine Probleme gibt – nochmals in die Welt des Menschen zurückkehren und erneut zum Buddhismus übertreten und ihre Selbstkultivierung fortsetzen können. Nachdem sie drei- bis siebenmal reinkarniert wurden, werden sie abermals in die geistliche Welt zurückkehren, zu der sie jedes Mal gehen, wenn ihr physisches Leben endet. Wenn ihre unterschiedlichen Qualifikationen und Verhaltensweisen in der menschlichen Welt im Einklang mit den himmlischen Erlassen der geistlichen Welt stehen, dann werden sie von diesem Moment an dort bleiben; sie werden nicht weiter als Mensch reinkarniert werden, noch wird es ein Risiko geben, für Übeltaten auf der Erde bestraft zu werden. Sie werden diesen Vorgang nie mehr durchleben. Stattdessen werden sie, gemäß ihren Umständen, ein Amt im geistlichen Reich übernehmen. Das bezeichnen Buddhisten als das Erlangen von Unsterblichkeit. Das Erlangen von Unsterblichkeit bedeutet eine Amtsperson der geistlichen Welt zu werden, und dass keine weitere Wahrscheinlichkeit für Reinkarnation oder Bestrafung besteht. Mehr als das bedeutet es, nach der Reinkarnation nicht weiter die Erschwerung, menschlich zu sein, erleiden zu müssen. Besteht für sie also noch irgendeine Wahrscheinlichkeit, als Tier wiedergeboren zu werden? (Nein.) Das bedeutet, dass sie bleiben werden, um in der geistlichen Welt eine Rolle zu übernehmen, und nicht länger reinkarniert werden. Dies ist ein Beispiel für das Erlangen von Unsterblichkeit im Buddhismus. Was jene anbelangt, die keine Unsterblichkeit erlange, sie werden nach ihrer Rückkehr in die geistliche Welt von der zuständigen Amtsperson untersucht und überprüft, und es wird festgestellt, dass sie sich nicht sorgfältig selbstkultiviert haben oder, wie vom Buddhismus vorgeschrieben, die Sutras nicht gewissenhaft gesungen haben; stattdessen begingen sie viel Böses und taten Vieles, das niederträchtig war. Dann wird in der geistlichen Welt ein Urteil über ihre Missetaten gefällt, wonach sie mit Sicherheit bestraft werden. Hierin gibt es keine Ausnahmen. Wann wird also diese Art von Mensch Unsterblichkeit erlangen? Wenn sie im Leben nichts Böses tun – wenn, nachdem sie zur geistlichen Welt zurückkehren, festgestellt wird, dass sie nichts Falsches getan haben, bevor sie starben. Sie werden weiterhin reinkarniert, sie singen weiterhin die Sutras, sie verbringen ihre Tage mit dem kalten, schwachen Licht der Butterlampe, sie töten kein Lebewesen, essen kein Fleisch und beteiligen sich nicht an der Welt des Menschen, lassen deren Probleme weit hinter sich, und haben mit anderen keine Streitigkeiten. Während dieses Vorgangs begehen sie nichts Übles, woraufhin sie zur geistlichen Welt zurückkehren, und nachdem alle ihre Handlungen und Verhaltensweisen überprüft worden sind, werden sie abermals in die Welt des Menschen geschickt, in einem Kreislauf, der drei- bis siebenmal vonstattengeht. Wenn es währenddessen keine Ärgernisse gibt, dann wird ihr Erlangen von Unsterblichkeit unbeeinflusst bleiben und nicht verzögert werden. Dies ist ein Merkmal des Kreislaufs von Leben und Tod aller gläubigen Menschen: Sie können Unsterblichkeit erlangen und ein Amt in der geistlichen Welt antreten. Das unterscheidet sie von den Ungläubigen. Zunächst, wenn sie auf Erden leben, wie ist das Verhalten derer, die ein Amt in der geistlichen Welt übernehmen können? Sie dürfen absolut nichts Böses begehen: Sie dürfen keinen Mord begehen, keine Brandstiftung, keine Vergewaltigung und keine Plünderung; wenn sie Betrug, Schwindel, Diebstahl oder Raub begehen, dann können sie Unsterblichkeit nicht erlangen. Das heißt, wenn sie irgendeine Verbindung oder Zugehörigkeit zu Missetaten haben, werden sie der Bestrafung der geistlichen Welt nicht entrinnen können. Die geistliche Welt trifft angemessene Vorkehrungen für Buddhisten, die Unsterblichkeit erlangen: Ihnen kann zugewiesen werden, jene zu verwalten, die scheinbar an den Buddhismus und an den Alten Mann im Himmel glauben. Den Buddhisten wird Zuständigkeit zugesprochen; sie können nur die Ungläubigen verwalten oder anderenfalls können sie eine sehr niedrig gestellte Amtsperson sein. Solch eine Zuteilung entspricht der Natur dieser Seelen. Dies ist ein Beispiel für den Buddhismus.
Unter den fünf Religionen, von denen wir gesprochen haben, ist das Christentum etwas Besonderes. Und was ist am Christentum besonders? Dies sind Menschen, die an den wahren Gott glauben. Wie können jene, die an den wahren Gott glauben, hier aufgelistet sein? Da das Christentum eine Art von Glauben ist, ist es zweifellos nur mit Glauben verwandt – es ist eine Art Zeremonie, eine Art von Religion und etwas, das vom Glauben derjenigen getrennt ist, die Gott wirklich folgen. Der Grund, warum Ich es unter den fünf großen Religionen aufgelistet habe ist, dass das Christentum auf die gleiche Stufe herabgesetzt worden ist wie das Judentum, der Buddhismus und der Islam. Die meisten Christen glauben nicht, dass es einen Gott gibt oder dass Er über alle Dinge herrscht, geschweige denn glauben sie an Seine Existenz. Stattdessen verwenden sie nur Schriften, um über Theologie zu reden, benutzen Theologie, um Menschen zu lehren, gut zu sein, Leid zu erdulden und Gutes zu tun. Diese Art von Religion ist das Christentum: Es konzentriert sich nur auf theologische Theorien, es hat absolut keinen Bezug zu Gottes Werk der Führung und Errettung des Menschen, es ist eine Religion derer, die Gott folgen, die von Gott nicht anerkannt wird. Aber Gott hat auch ein Prinzip für Seine Herangehensweise an sie. Er behandelt sie nicht beiläufig und geht mit ihnen nicht willkürlich um, genauso wie mit den Ungläubigen. Seine Herangehensweise an sie ist die gleiche, wie mit den Buddhisten: Wenn ein Christ während seiner Lebenszeit Selbstdisziplin hat, er in der Lage ist, sich strikt an die Zehn Gebote und an die Gesetze und Gebote zu halten, die diese an sein eigenes Verhalten stellen – und wenn er dies sein ganzes Leben lang tun kann – dann wird auch er dieselbe Zeit aufwenden müssen, um die Kreisläufe von Leben und Tod zu durchlaufen, bevor er wahrhaftig die sogenannte Entrückung erlangen kann. Nach dem Erlangen dieser Entrückung verweilen sie in der geistlichen Welt, wo sie ein Amt übernehmen und einer der Amtspersonen werden. Gleichermaßen ist es unvermeidbar, wenn sie auf Erden Böses begehen, wenn sie sündig sind und zu viele Sünden begehen, dass sie dann mit unterschiedlicher Härte bestraft und diszipliniert werden. Im Buddhismus bedeutet Unsterblichkeit zu erlangen, in das Sukhavati einzutreten, aber wie nennt man das im Christentum? Es wird „in den Himmel eintreten“ und „entrückt“ werden genannt. Diejenigen, die wirklich entrückt werden, durchlaufen den Kreislauf von Leben und Tod ebenfalls drei- bis siebenmal, woraufhin sie, wenn sie gestorben sind, zur geistlichen Welt kommen, als wären sie eingeschlafen. Wenn sie dem Maßstab entsprechen, können sie bleiben, um eine Rolle zu übernehmen, und, im Unterschied zu den Menschen auf Erden, werden sie nicht mehr auf einfache Weise oder im Rahmen des Übereinkommens reinkarniert werden.
Unter all diesen Religionen ist das Ende, von dem sie sprechen und nach dem sie streben, dasselbe wie das Erlangen der Unsterblichkeit im Buddhismus – nur dass es auf unterschiedliche Weise erreicht wird. Sie sind alle von der gleichen Art. Denn diesem Teil der Menschen dieser Religionen, die imstande sind, sich in ihrem Verhalten strikt an alle religiösen Gebote zu halten, gibt Gott ein geeignetes Ziel, einen geeigneten Ort, zu dem sie gehen, und behandelt sie angemessen. All das ist plausibel, aber es ist nicht so, wie die Menschen es sich vorstellen, nicht wahr? Wie fühlt ihr euch jetzt, da ihr gehört habt, was mit den Christen geschieht? Seid ihr ihretwegen betrübt? Habt ihr Mitleid mit ihnen? (Ein wenig.) Da gibt es nichts, was man tun kann – sie können nur sich selbst die Schuld zuschreiben. Warum sage Ich das? Gottes Werk ist wahr, Gott ist lebendig und wirklich, und Sein Werk ist an die gesamte Menschheit und an jeden Menschen gerichtet – warum also akzeptieren die Christen dies nicht? Warum widersetzen sie sich und verfolgen Gott so manisch? Sie haben Glück, überhaupt ein Ende wie dieses zu haben, warum also bemitleidet ihr sie? Denn dass sie auf diese Art behandelt werden, zeigt große Toleranz. Basierend auf dem Ausmaß, in dem sie sich Gott widersetzen, sollten sie vernichtet werden – trotzdem tut Gott das nicht und behandelt das Christentum lediglich genauso, wie eine gewöhnliche Religion. Besteht also irgendeine Notwendigkeit, über die anderen Religionen ins Detail zu gehen? Es ist das Ethos all dieser Religionen, dass Menschen mehr Bedrängnis erdulden, nichts Böses begehen, nette Dinge sagen, gute Taten vollbringen, andere nicht beschimpfen, keine vorschnellen Schlüsse über andere ziehen, sich von Streitigkeiten fernhalten, gute Dinge tun, ein guter Mensch sein sollen – so sind die meisten Religionslehren. Wenn also diese gläubigen Menschen – diese Menschen verschiedener Religionen und Glaubensrichtungen – in der Lage sind, sich strikt an religiöse Gebote zu halten, dann werden sie, während der Zeit, in der sie auf der Erde sind, keine großen Fehler oder Sünden begehen. Nachdem sie drei- oder siebenmal reinkarniert worden sind, werden diese Menschen, die Menschen, die in der Lage sind, sich strikt an religiöse Gebote zu halten, weitgehend bleiben, um eine Rolle in der geistlichen Welt zu übernehmen. Und gibt es viele solche Menschen? (Nein, es gibt nicht viele.) Auf was beruht eure Antwort? Es ist nicht einfach, Gutes zu tun, oder die religiösen Regeln und Gesetze zu befolgen. Der Buddhismus lässt Menschen kein Fleisch essen – könntest du das tun? Wenn du graue Roben tragen und den ganzen Tag lang Sutras in einem buddhistischen Tempel singen müsstest, könntest du das tun? Es wäre nicht einfach. Das Christentum hat die Zehn Gebote, die Gebote und Gesetzte, sind diese einfach zu befolgen? Das sind sie nicht! Nimm, andere nicht zu beschimpfen: Die Menschen sind unfähig, diese Regel zu befolgen. Unfähig, sich zu beherrschen, beschimpfen sie – und nachdem sie beschimpft haben, können sie es nicht zurücknehmen, was tun sie also? Nachts beichten sie ihre Sünden. Manchmal, nachdem sie andere beschimpft haben, befindet sich immer noch Hass in ihren Herzen und sie gehen sogar soweit, dass sie planen, wann sie ihnen Schaden zufügen werden. Kurz gesagt, für diejenigen, die unter dieser toten Glaubenslehre leben, ist es nicht einfach, nicht zu sündigen oder nichts Böses zu begehen. Und so können in jeder Religion nur wenige Menschen Unsterblichkeit erlangen. Du denkst, dass, weil so viele Menschen diesen Religionen folgen, viele in der Lage sind, zu bleiben, um eine Rolle im geistlichen Reich zu übernehmen. Es gibt jedoch nicht so viele, nur wenige können dies erreichen. Das ist allgemein alles über den Kreislauf von Leben und Tod der gläubigen Menschen. Was sie abhebt ist, dass sie Unsterblichkeit erlangen können, welches ihr Unterschied zu den Ungläubigen ist.
aus: DIE BIBEL STUDIEREN
Für Sie empfohlen: Was ist die wahre Identität Christus? Lesen Sie den Text und Sie werden die Antwort wissen.
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ladyfestkassel · 7 years ago
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Kein Raum für antimuslimische Reflexe!
Statement der lady*fest-Orga-Crew zum Artikel des AK Raccoons vom 24.August 2017 
Im folgenden kurzen Text möchten wir uns noch einmal mit dem Statement des AK Raccoons vom 24.August 2017 in Bezug auf das lady*fest-Kassel (http://raccoons.blogsport.de/2017/08/24/islamisierter-pseudofeminismus/) auseinandersetzen. Eine knappe Distanzierung hat bereits stattgefunden, aber wir möchten nun, da etwas mehr Ruhe eingekehrt ist, ein paar darin angesprochene Punkte aufgreifen.
Es geht uns dabei weniger um einen Dialog mit dem AK. Diese Positionierung ist also nicht an die Verfasser*innen gerichtet, da diesen so oder so nicht an einem Gespräch mit uns gelegen ist, sondern soll in erster Linie dazu dienen, die darin geäußerten antimuslimischen Reflexe zu benennen und einer Kritik zu unterziehen. Denn in der geäußerten Art und Weise füttern diese Darstellungen rassistische Diskurse bzw. sind selber Teil dieser.
Rassismus verstehen wir als eine gesellschaftliche Konstellation von Machtverhältnissen und Diskursen, die homogenisierte, oft über eine gemeinsame Herkunft oder vermeintlich geteilte “Kultur” definierte, Gruppen von Menschen produziert und ihnen eine marginalisierte Position in der Gesellschaft zuweist. Dies zeigt sich in alltäglich erfahrener Diskriminierung, in strukturell manifestierten reduzierten Handlungsoptionen und Möglichkeiten, das eigene Leben zu gestalten sowie in einer eingeschränkten Einflussnahme darauf beständig einer rassistisch abgewerteten Gruppe zugeordnet zu werden. Dies geschieht sowohl durch pauschalisierte Zuschreibungen und Konstruktionen (z.B. einer allgemeinen Bedrohung, welche die Gruppe angeblich für die betroffene Gesellschaft darstellt) als auch gesetzlich und institutionell verankerte Handlungsweisen, wie das verdachtsunabhängige, aber der äußeren Erscheinung folgende Kontrollieren von Personen durch Sicherheitsbehörden oder die Polizei (Racial Profiling).
Wenn wir in diesem Zusammenhang von antimuslimischem Rassismus sprechen, möchten wir damit keineswegs die Möglichkeit verneinen, legitime Kritik an Normen, Diskursen, Praktiken und strukturellen Verhältnissen zu üben, die über eine bestimmte Auslegung des Islam als politischer Ideologie gerechtfertigt werden. Keineswegs soll geleugnet werden, dass in einigen Ländern und Regionen und auch in Deutschland besorgniserregende Entwicklungen zu beobachten sind, in der eine konservativ-patriarchale Form des Islam und, damit einhergehend, auch islamistische Tendenzen Raum gewinnen. Für eine emanzipatorische Linke, zu der wir uns als lady*fest Kassel zählen, ist es wichtig, sowohl völkisch-nationalistische als auch islamistische, sowie andere religiös-fundamentalistische Gruppen und Strukturen zu kritisieren – im September hat sich dazu auch ein überregionales Bündnis gegründet (drift – https://feministdrift.org/). Eine Kritik dieser Entwicklungen kann jedoch nicht von einer Pauschalverurteilung des Islam getragen werden, die konkrete Kontexte und gesellschaftliche Verhältnisse in unterschiedlichen Regionen und Ländern völlig außer Acht lässt und Menschen muslimischen Glaubens per se abspricht, sich auch in und mit ihrer Religion für eine emanzipatorische Politik engagieren zu können. Sie kann ohne Differenzierungen und notwendige Unterscheidungen verschiedener Strömungen, Gruppen und Individuen (und der Anerkennung ihrer Handlungs- und Reflektionsfähigkeit) nur in dem enden, was das Statement (und nicht nur dieses) des AK Raccoons mit Mühelosigkeit illustriert: Eine undifferenzierte Auseinandersetzung, die rassistische Tendenzen aufweist. Und dann auch noch widersprüchlich wird, da er einer Frau eine sehr prominente Position gewährt, die tatsächlich eine begrüßenswerte Reform des Islam anstrebt und dabei insbesondere auch geschlechterpolitische Fragen im Blick hat. Es bleibt daher letztlich unklar, wogegen sich das Ressentiment des Textes eigentlich richtet. Mit seiner polemischen Rhetorik, auf die wir gar nicht näher eingehen werden, und der damit einhergehenden öffentlichen Diffamierung einer einzelnen Person, erachten wir ihn jedoch nicht im Geringsten als legitimen oder sinnvollen Debattenbeitrag.
Die zweifellos antimuslimischen Reflexe, die der Artikel zu bedienen versucht und durch deren Sprache man sich ganz unverhohlen bei AfD, PEGIDA und Co. anbiedert, beginnen direkt mit dem Titel und ersten Zeilen, in den von einer “Islamisierung” der Linken bzw. eines “islamisierten Pseudofeminismus” (damit sind wohl wir gemeint – der AK Raccoons besitzt nämlich, falls das wem entgangen sein sollte, auch die Autorität anderen das feministische Qualitätsprädikat zuzuerkennen oder eben abzusprechen) schwadroniert wird. Die genaue Haltung des AK Raccoons zur Linken kennen wir zwar nicht, doch als eine sich antifaschistisch nennende Gruppe, gehen wir davon aus, dass ihnen etwas an der Ausrichtung und Stärke der Linken gelegen ist. Daher wird die einzughaltende “Islamisierung” dieser Linken wohl als bedrohliches Szenario verstanden, an anderer Stelle wurde von den Verfasser*innen ja bereits klar gemacht, dass “der Islam” “das Problem” sei (http://raccoons.blogsport.de/2016/06/16/das-problem-heisst-islam/).  Fantasiert wird also von einer in irgendeiner Form “rein”zu haltenen Linken, die in Gefahr steht durch “den Islam” kontaminiert zu werden. Mal abgesehen von dem eklatanten Mangel an Evidenz für die zunehmende Ausbreitung einer bestimmten Religion unter (deutschen?) Linken, wird hier, wie auch sonst durch den AK Raccoons und mit ihm vielen fleißigen Reden-Schreiber*innen, die mit derlei Bedrohungsszenarien die Seele des deutschen Volkes in Rage zu bringen versuchen, eine Singularisierung und Homogenisierung des islamischen Glaubens vorgenommen. Bei den einen ist es das Abendland bei den anderen eben die Linke, die vor ihrer Unterwanderung gewarnt werden müssen. Die produzierte Einheit “Islam” kommt alles andere als gut weg in der Darstellung des AK. Ganz grundlegend könne dieser nicht zusammengedacht werden mit Kämpfen gegen patriarchale Unterdrückungsmechanismen, Sexismus, Homofeindlichkeit usw. - zumindest ist so wohl die Bezeichnung des Titels des geplanten Vortrags (“muslimische Feminismen”) als “paradox” zu verstehen. Damit spricht der AK rundweg allen Muslim*a die Fähigkeit ab, sich zu ihrer Religion und den verschiedenen Weisen, diese zu leben, selbstständig zu verhalten und auch problematische Entwicklungen innerhalb der muslimischen Glaubensgemeinschaften zu diskutieren. Andererseits zitiert der AK ja wenige Zeilen später das wirklich unterstützenswerte Beispiel Seyran Ateş', die einen liberalen Islam in einer eigens gegründeten Moschee zu etablieren versucht, in dem Frauen z.B. als Imame tätig sein können.
Weiter geht es mit den kontextlos zitierten Koranversen, mit denen scheinbar die inhärente Misogynie des Islam als solche bewiesen werden soll. Nicht zum ersten Mal schwingt sich der AK Raccoons damit zum obersten Wächter der Koranexeget*innen auf. Während es hunderte von Texten allein darüber gibt, wie viele hunderte Texte islamische Gelehrte und Religionswissenschaftler*innen über die richtige Übersetzung und Interpretation der Suren und einzelner Wörter des Koran geschrieben haben und schreiben, meinen die Verfasser*innen dieses Statements gänzlich auf einen Hinweis bezüglich der Umstrittenheit der “heiligen Schrift” des Islam verzichten zu können. Da soll wohl die geneigte Leser*in nicht mit störenden, weil die erwünschte kompromisslose Linie der Argumentation in Gefahr bringenden, Details belästigt werden. Schade, damit fehlt genau die Differenzierung, die der Debatte eigentlich gut täte. Und auch wenn es wohl nur eine ironisch-beiläufige Bemerkung war: In der Tat wäre es interessant gewesen mit einer Person, die sich seit Jahren in ihrer Forschung mit eben jenem Thema befasst, über die verschiedenen Auslegungen und Bedeutungen solcher Surenabschnitte zu diskutieren. Denn der Koran (und - müssen wir wirklich darauf hinweisen? - genauso wenig wie die Bibel) ist kein kohärenter, widerspruchsfreier Text – was aus den niedergeschriebenen Worten an Normen und Praktiken abgeleitet wird, ist Teil einer gesellschaftlichen Auseinandersetzung und Aushandlung. Statt Vakuumsbedingungen anzunehmen, wäre es sinnvoll, die konkreten sozialen, politischen, ökonomischen Verhältnisse, in denen bestimmte Ideologien wirkmächtig werden, in den Blick zu nehmen.
Doch der Text des AK Raccoons wartet eher mit der Darstellung einer essenzialisierten Frontstellung auf, unabhängig von Zeit und Raum gibt es eine “Barrikade” und jede*r muss sich wohl für eine Seite entscheiden – oder der AK Raccoons fällt das Urteil darüber, wo wer steht. Femen sind in ihren Augen dabei auf der richtigen Seite – damit macht sich der AK jedoch mit einer Gruppe gemein, deren paternalistische “Islamkritik” vor allem der Reproduktion einer homogenen, muslimischen Gruppenrealität gleichkommt, in der muslimische Frauen* von aufgeklärten Feminist*innen “gerettet” werden müssen. Femen, die hier als Stellvertreterin aller Islamkritik bezeichnet wird, hat bislang keinerlei Interesse gezeigt an der Geschichte und Gegenwart von Widerstand muslimischer Frauen (https://www.theguardian.com/commentisfree/2015/sep/16/femens-topless-condescension-towards-muslim-women-only-helps-sexism) gegen den Sexismus in ihren Communities. Mit dieser Form von “Islamkritik” wird eine radikale Einebnung aller gesellschaftlichen Unterschiede und Kontexte betrieben, in denen die 1,6 Milliarden Muslim*a weltweit leben. “Der Islam” wird zu einer unüberwindlich sexistischen Ideologie ohne Brüche und Verschiebungen über Zeit und Regionen hinweg erklärt. Die angeführten Umfrageergebnisse des Pew Research Center bilden eigentlich eine gute Grundlage, um genau jene Unterschiede sichtbar und damit einer Erklärung zugänglich zu machen, doch es wurden eben nur einzelne Zahlen herausgepickt. Dieselbe Studie fasst ebenfalls zusammen, dass die Mehrheit aller Muslim*a zustimmt, zumindest außerhalb Sub-Sahara-Afrikas, dass es Frauen selbstverständlich selbst überlassen sein sollte, ob sie eine Verschleierung tragen oder nicht (http://www.pewforum.org/2013/04/30/the-worlds-muslims-religion-politics-society-women-in-society/). Auch bezüglich Fragen nach Scheidungs- und Erbrecht stechen die befragten Muslim*a keineswegs durch harmonische Einigkeit hervor, sondern geben je nach Herkunftsland weit auseinanderliegende Antworten. Die Dinge sind also differenzierter zu betrachten als die Raccoons es gerne hätten. Denn die damit angesprochenen und miteinander verwobenen Herrschaftsverhältnisse, auch wenn sie durch einen globalisierten Kapitalismus ein interdependentes, grenzüberschreitendes Netz bilden, sind eben komplexer, als es der Text suggeriert. Nur weil patriarchale Strukturen global sind, sehen sie mitnichten überall gleich aus und fordern daher mitnichten die stets gleichen Antworten und Formen des Widerstands.
Ein intersektionaler Feminismus heißt für uns eben auch runterzukommen vom eigenen hohen Ross der vermeintlich bereits ein für alle Mal gefundenen und verkündeten, universell gültigen Erkenntnisse und trotz eigener Überzeugungen lernbereit zu bleiben. Das heißt die Handlungs- und Erkenntnisfähigkeit anderer anzuerkennen (ganz im Sinne einer als universell verstandenen Menschheit) und das wiederum heißt, deren Stimmen und Erfahrungen ernst zu nehmen und wenn dies die Erfahrungen von Marginalisierung und rassistischer Diskriminierung sind, müssen wir uns damit auseinandersetzen, was unser eigenes Beharren auf die absolute Richtigkeit unseres Standpunktes mit der Abwertung der Leben und Lebenserfahrungen anderer zu tun hat. Es geht keineswegs darum, universelle Werte eines Feminismus aufzugeben und alles zu relativieren, sondern durch die Auseinandersetzung mit anderen überhaupt erst zur Erkenntnis dessen zu kommen, was die universellen Werte und deren konkrete Ausgestaltung sind, für die wir gemeinsam kämpfen. Denn: Wir werden sie nicht individuell von unserem Schreibtisch aus am Reißbrett entwerfen, sondern nur in der Auseinandersetzung und im stetigen Dialog mit anderen.
Dass es in so einem Dialog knirscht und auch unumstößliche Eckpunkte geben muss, soll nicht zur Debatte stehen. Ein Bekenntnis gegen jeden Sexismus und Antisemitismus gehört dazu. Doch dieser war und ist in Deutschland nicht etwa allein deswegen so wirkmächtig, weil es Menschen muslimischen Glaubens gibt – natürlich gibt es auch eine spezifisch muslimisch geprägte Feindlichkeit gegen Jüd*innen und Misogynie, doch antisemitische Weltbilder und hetero-sexistische Einstellungen brauchen den Islam nicht, das kann das nicht-muslimische Mehrheitsdeutschland auch ganz gut ohne. Solche Weltbilder und Vorurteile sind unter Menschen ohne muslimischen Glauben in Deutschland erschreckend weit verbreitet – dies trifft jedoch ebenso auf antimuslimische Haltungen und Rassismus zu – und undifferenzierte Statements, wie das der Raccoons, füttern genau jene Diskurse auf deren Wellen AfD und PEGIDA reiten und die zu rassistischer Gewalt, Übergriffen, Attacken auf Unterkünfte von Asylsuchenden und dergleichen führen – dies nicht zu sehen heißt ebenfalls, der Barbarei vor der eigenen Haustür den Rücken zuzuwenden. Was wir daher brauchen sind Bündnisse gegen rassistische, antimuslimische Hetze, gegen Sexismus in allen Spielarten, gegen Antisemitismus und gegen den neokonservativen-autoritären Backlash, der demokratische Spielräume und Möglichkeiten von Selbstbestimmung und Widerstand durch repressive Gesetze immer weiter einschränkt.
Linksammlung
Wir würden gerne eine Sammlung von Links zu Beiträgen und Texten hier veröffentlichen, die sich differenziert mit dem Thema auseinandersetzten. Wenn ihr gute Artikel, Podcasts etc. kennt, schreibt uns gerne!
Podcast “Antisemitismus und Feminismus”: http://lila-podcast.de/lila077-antisemitismus-im-feminismus/
Abgründe der Israelsolidarität I:  „…nicht nur verfehlt, sondern auch tendenziell rassistisch“ http://www.hagalil.com/2014/11/israelsolidaritaet/
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partnersucheonline-blog · 7 years ago
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Partnersuche Schweiz
Partnersuche Schweiz Leute haben unterschiedliche Ansichten, wenn es zum Thema des beiläufigen Geschlechtes und/oder der beiläufigen Datierung kommt. Der operative Begriff "casual" kann unterschiedliche Definitionen haben, vor allem wegen der enormen Rolle, die Emotionen in den meisten Beziehungen spielen. Menschen neigen dazu, ihre Wahrnehmung des Themas zu verändern, während sie immer wieder neue Erfahrungen machen.
Seitensprung ist die neue Norm
Ihre Wahrnehmung und Gefühle gegenüber körperlicher Intimität können von mehreren Faktoren beeinflusst werden, einschließlich Ihrer Moral, der Art der Gesellschaft, der Sie angehören, und sogar Ihrer religiösen Zugehörigkeit. Aber unabhängig davon, welche dieser Faktoren Ihre persönlichen Überzeugungen stark beeinflussen, ist es wichtig, genau zu bestimmen, wie Sie sich fühlen, denn dies wird eine große Rolle in Ihrem Dating-Leben spielen und wie Sie Ihre potentiellen Freier wählen.
Diese Tage, singles werden mit einer Vielzahl von Wahlen versehen, wenn sie zum dating und zum Treffen der neuen Leute kommt. Sie haben mehr Freiheit, zum zu wählen, wie ihre datinge Lebensdauern gehen, aber die Vielzahl neigt, die Tat des Wählens eines heiklen Bits in einigen Fällen zu bilden. In Großbritannien zum Beispiel wird die allgemeine Sichtweise des Gelegenheitssex unter Singles in der Regel durch verschiedene Aspekte wie Eltern, Medien, Gleichaltrige, Religion, körperliche Impulse und persönliche Pläne beeinflusst. Ein Blick in die Benutzerforen bei Affairs and Dating gibt Ihnen einen Einblick in die Art und Weise, wie Singles in Großbritannien heutzutage tatsächlich lässige Intimität wahrnehmen.
Informationen zu diesem Thema können von verschiedenen Orten stammen, so dass es nicht verwunderlich ist, dass einige Personen feststellen, dass sich ihre Ansichten zu diesem Thema ständig ändern.
Bist du bereit dafür?
Um zu bestimmen, wie Sie sich über zufällige Begegnungen fühlen, müssen Sie lernen, bestimmte Arten von Emotionen oder Impulsen zu erkennen und voneinander zu trennen. Zum Beispiel können Liebe und Lust in manchen Fällen zusammenpassen, aber das eine ist nicht notwendigerweise "nichts" ohne das andere.
Es ist auch wichtig, sich daran zu erinnern, dass dies Ihre eigene Entscheidung ist. Leute um Sie herum sind verpflichtet, unterschiedliche Ideen und Meinungen über Ihre eigene Wahrnehmung zu haben, aber Sie sollten diese Einflüsse nicht zulassen, dass Sie sich gezwungen fühlen, eine Entscheidung oder Richtung zu wählen, mit der Sie sich nicht wohl fühlen. Am Ende des Tages haben Sie nur sich selbst zu gefallen.
Das Ankommen bei einer Entscheidung ist normalerweise nicht so schwierig, wenn man sich Zeit gibt, über die Frage des Gelegenheitssexes nachzudenken. Aber sobald Sie eine andere Person treffen und Sie sich zu dieser Person hingezogen fühlen, neigen Ihre Ansichten dazu, die Veränderung sehr stark zu verändern. Wenn Sie die rechte Menge des Vertrauens ermangeln, können Sie sogar dich finden, von einer Richtung zur folgenden gedrückt zu werden, selbst wenn Sie nicht notwendigerweise mit dem Pfad übereinstimmen, dass Ihr datingleben Sie nimmt.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie sich mit einer Gelegenheitsdatierung auskennen...
Wenn Sie sich immer noch nicht sicher sind, wie Sie sich über lässige Intimität fühlen, ist es eine gute Möglichkeit, mit diesem Dilemma umzugehen, die Gründe für oder gegen die Idee darzustellen. Dieses hilft Ihnen, Ihre Gefühle zu verstehen, also können Sie Standards für die Art der Person auch einstellen, die Sie zu datieren wünschen oder mit später vertraut sein. Sie können Puffer wie die Genehmigung von engen Freunden oder eine vorgegebene Dating-Periode verwenden, wenn Sie sich Sorgen machen, dass Sie sich von Ihren Hormonen leiten lassen könnten.
Unabhängig davon, was Sie über beiläufiges dating und Geschlecht denken, ist es wichtig, diesen Glauben auszudrücken und in ihm überzeugt zu sein. Sie müssen Ihre sexuellen Vorlieben nicht an jeden potenziellen Liebhaber weitergeben, aber es wäre am besten, wenn Sie Ihre Absichten zum richtigen Zeitpunkt zum Ausdruck bringen würden.
In manchen Fällen kommt die Entscheidung, ob man sich für Gelegenheitssex entscheidet oder nicht, schon früh im Leben. Es gibt aber auch andere, die sich für diese Art der Datierung entscheiden. Wenn Sie mehr über Ihre sexuellen Vorlieben wissen, ist es einfacher, Ihre Überzeugungen durchzusetzen und sicherzustellen, dass Ihr Partner sie versteht und respektiert. Diese intime Entscheidung ist etwas, das Sie auf eigene Faust treffen müssen, aber es ist ratsam, sich anzuhören, was die Menschen in Ihrer Nähe dazu zu sagen haben. Betrachten Sie ihre Weisheit, aber lassen Sie sich nicht von ihren Überzeugungen leiten.
Einerseits neigt unser soziales Konstrukt dazu, Menschen mit besonderen sexuellen Vorlieben als Menschen zu betrachten, die extrem leben. Eine Einzelperson wird mit dem Risiko von zu einer Vielzahl der Beleidigungen behandelt werden gegenübergestellt, die auf der Tatsache basieren, daß er von beiläufigem Geschlecht und von dating entgegenkommender ist. Aber Menschen, die sich dafür entscheiden, diese Intimität zu teilen, wenn sie verliebt sind, werden auch mit Beleidigungen von Zynikern in diesem Bereich konfrontiert.
Aber am Ende des Tages wird die Entscheidung von Ihnen und niemand anderem getroffen. Es gibt niemanden, der den Weg diktieren kann und sollte, dem Sie folgen werden, wenn es um die Datierung geht. Ebenso sind Sie der Einzige, der für den Fall verantwortlich ist, dass sich Ihr Pfad ändert.
Verabredung mit Gleichgesinnten
Es ist wichtig zu beachten, dass sexuelle Intimität eine Handlung ist, die Sie mehr als alles andere genießen sollten. Möglicherweise müssen Sie für Ihre Handlungen verantwortlich sein und immer Sicherheitsfragen berücksichtigen, aber die Entscheidung, wann und mit wem Sie es tun sollen, liegt ganz bei Ihnen.
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m00nch1ldfairy-blog · 7 years ago
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Random Late Night Story
Nun lagen wir zusammen auf meinem Bett und starrten jeweils auf verschiedene Blickpunkte. Wenn man das liegen nennen konnte, denn Milo saß bloß mit dem Rücken angelehnt gegen das Bett und ich tat es ihm gleich, bloß musste es bei mir um weiten komischer aussehen, da ich, nicht wie Milo gerade, mit Haltung und, auf unerklärliche Weise, dennoch locker da saß, sondern wie ein eingefallener Sack, der sich bloß mit dem Ellenbogen abzustützen wusste, sofern das noch als Abstützen durchgehen konnte. Es musste lächerlich wirken. Diese perfekte Gestalt neben mir und dann ich. Ich war eine Witzfigur. Und das wurde mir erst jetzt richtig bewusst.
Es verging eine Weile in der wir bloß schwiegen und auf unsere Punkte starrten, doch zugegebenermaßen machte mich diese ewig anhaltende Stille zunehmend nervöser.
Ich war es nicht gewöhnt von so viel Schweigen umhüllt zu werden, weshalb es mir immer schwerer fiel, ruhig zu bleiben und diese unangenehme Ruhe nicht zu unterbrechen.
Es wäre ja eigentlich kein Problem, doch sah Milo gerade so aus, als hätte er sich in einen seiner vielen Gedanken vertieft und ich wollte ihn nun ungern darin stören. Ich war schon nervtötend genug.
So kam es eben, dass ich minutenlang in meiner Position verharrte, bis ich eine Regung neben mir wahrnahm und aufschaute.
"Du siehst nicht sehr entspannt aus", stellte der Grünhaarige sachlich fest, "ist alles in Ordnung?"
"Ja, wieso sollte es nicht in Ordnung sein?" - "Was sollte nicht nicht in Ordnung sein?" - "Was?"
Seine Mundwinkel zuckten kurz und für den Bruchteil einer Sekunde schien es, als würde er lächeln wollen, doch ehe ich mich versah, war dieses Zucken wieder verebbt.
"Schon okay."
Ich nickte stumm und starrte aus dem Fenster, gegen welches seit einer guten Stunde pausenlos unzählige Regentropfen prasselten. Die Sonne war schon untergegangen, was ziemlich normal zu diesen Zeiten im Winter war, und der Mond war als Sichel aufgegangen, doch wurde er von dunklen Regenwolken verdeckt, sodass nur ein schwacher Schein durch sie hindurch zu sehen war.
"Hat deine Mutter nichts dagegen, dass du so lange bei mir bist?",fragte ich in die Stille hinein, weil ich mich keinesfalls erneut jener aussetzen wollte, egal ob ich nun nervtötend war oder nicht.
"Solange ich außer Haus bin, hat sie gegen nichts Einwende",meinte er ruhig und mit einem bitteren Unterton in der Stimme.
Ich kannte seine Mutter bereits. Sie war ziemlich... naja, aggressiv? Konnte man sie so bezeichnen? Sie war sozusagen das Gegenstück zu ihrem Sohn, der die lebende Ruhe war.
Immer war sie durch den Wind, immer auf Arbeit, immer in Bewegung, was vermutlich an den Unmengen an Ecstasy lag, die sie täglich konsumierte. Milo hatte es damals ziemlich bereut, mir das erzählt zu haben, weil er mich noch nicht gut kannte und total high war, aber ich dachte heute noch, dass das das Fundament unserer tiefen und innigen Freundschaft war, weshalb ich eigentlich sehr glücklich war, es damals erfahren zu haben.
"Ich habe ihren Konsum schon lange nicht mehr unter Kontrolle und sie hatte ihn nie unter Kontrolle", hatte er mir damals erzählt als wir, beide high, ein Lagerfeuer aus BILD-Zeitung und Haarspray auf dem Kinderspielplatz entfacht hatten. Kein großes Feuer, nur ein kleines, bei dem wir uns vergebens erhofft hatten, unsere kalten Herzen aufzuwärmen.
Ja, wir hatten festgestellt, dass unsere Herzen viel zu kalt waren, um zu irgendwas im Stande zu sein, weshalb wir uns, von unseren Freunden getrennt hatten und zu dem Spielplatz geschlichen waren. Das war damals unser erster Kontakt. Und er hatte mir eins seiner größten Geheimnisse anvertraut.
Seitdem unternahmen wir immer öfter etwas zusammen und vor allem alleine. Ich wusste nicht, ob Milo sich zunächst dazu gezwungen hatte, um sicher zu gehen, dass ich ihn nicht verriet, doch wusste ich, dass er es nach den ersten 4 Treffen freiwillig tat, als er mir viel mehr anvertraute, als bloß irgendein mickriges Geheimnis. Nein, damals hatte er mir seine Welt offenbart. Wir hatten stundenlang einfach im Park rumgelegen und über belanglose Dinge geredet, dabei abwechselnd in die Augen des anderen und den Himmel gestarrt. Er hatte auf viele Dinge eine differenzierte und kritische Meinung und konnte sich sehr schnell sehr tief in bestimmte Themen reinsteigern. Er hatte mir Einblicke in seinen Verstand gewährt.
Danach lagen wir mit einer Decke unter uns und einer Decke über uns ausgestattet auf meinem Balkon und Milo hatte mir verschiedene Dinge über die Sternenbilder erzählt und wie er sich vorstellte, was nach unserem Tod passiert.
"Du kennst ja bestimmt diese ganzen belanglosen Religionen und Irrglauben von Wiedergeburt oder Leben in Himmel oder Hölle. Schlag dir das bitte für einen kurzen Moment aus dem Kopf und konzentrier dich bloß auf meine Vorstellung. Also.
Seit deiner Geburt wirst du von verschiedenen Erfahrungen und Eindrücken in verschiedensten Bereichen deines Lebens geprägt. Sowohl positiv als auch negativ. Bei mir wären die Bereiche... ähm ... Familie, Freunde, Schule, Gesellschaft, Erde, Natur, Tiere, Kunst - egal welche Art von Kunst - , Musik, Philosophie, Drogen, Liebe und Hass. Und wenn ich jetzt sterben würde, dann würde ich all diese Erfahrungen und Eindrücke in meiner Seele mitnehmen und meine Seele würde mich für immer verschiedene Szenarien, entstanden durch diese Erinnerungen, träumen lassen, angefangen bei dem Traum, wo dein ganzes erbärmliches Menschenleben nochmal an dir vorbeiziehen wird und du das letzte Mal in dem Zustand sein wirst, wo du realisieren kannst, dass du tot bist. Danach wirst du für immer Szenarien träumen, die deinen Erinnerungen nachempfunden sind, entschuldige, ich wiederhole mich. Die Seele ist dann übrigens nur noch bloße Energie, wie sie auch in deinem Körper vorhanden war. Man kann sie weder sehen, noch anfassen, fühlen oder hören. Eine träumende Energie also. Ist das nicht cool? Ich meine, es wäre für mich auf jeden Fall erträglicher, ewig zu träumen, als wiedergeboren zu werden oder so. Ich meine, stell dir vor du begehst Suizid und wirst wiedergeboren. Alles umsonst. Du lebst dann ja wieder. Klar, du lebst anders, aber der Grundgedanke zählt. Und wenn du ein Geist wirst, musst du trotzdem den ganzen Shit, der sich hier so zuträgt - wegen dem du dich vielleicht sogar umgebracht hast -, mitansehen und kannst einfach noch weniger machen, als zu Lebzeiten. Du kannst wörtlich einfach nur zuschauen. Ziemlich whack, nicht wahr? Und wenn du dieser ekelhaften Religion namens Christentum Glauben schenken solltest, wirst du in den Himmel kommen und was tust du da? Richtig, nichts. Das wird nämlich nie erzählt. Ich finde meine Version am schönsten von allen möglichen",hatte er ausformuliert erklärt.
Und ich hatte ihm zugehört. Ich hatte ihm immer zugehört, denn es war interessant, seine Sicht der Dinge zu erfahren, vor allem, da erzählt wurde, dass er ein ziemlich verschlossener Kerl sein sollte.
Aber das reicht, ich erzählte hier nun schon viel zu viel von der Vergangenheit.
Ich nickte abermals stumm und schaute ihn von der Seite an. Er schaute stur aus dem Fenster mit einer Art unterdrücktem traurigen Blick. Nun fühlte ich mich schlecht.
"Tut mir leid, wenn die Frage falsch war",entschuldigte ich mich vorsichtig und Milo drehte sich ruckartig mit dem Gesicht zu mir, sodass seine grünen Haare, die, beiläufig erwähnt, eigentlich nur ausgewaschenes Blau waren und deshalb nun grün aussahen, ein wenig auf und ab wippten.
"Es gibt keine falschen Fragen, Tids. Nur Fragen, die zum falschen Zeitpunkt gestellt werden",antwortete er verständnisvoll und lächelte leicht. Ich seufzte. Tids. Den Spitznamen hatte er mir gegeben. Ob man es noch Spitznamen nennen konnte, fand ich mehr als bloß fragwürdig, da Milo mich immer so nannte. Niemals nannte er mich bei meinem richtigen Namen, Tida. Er hatte es nie begründet, aber ich fand es auch nicht schlimm, dass er mich so nannte, im Gegenteil. Ich fand das sogar ziemlich nice. Aus dem einfachen Grund, weil ich noch nie jemandem ansatzweise wichtig genug gewesen war, dass er mir einen Spitznamen gab.
"Dann möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich diese Frage zum falschen Zeitpunkt gestellt habe",setzte ich erneut an und Milo lachte leise, ehe er mir sanft über meinen kopf strich, als wäre ich ein Hund oder seine feste Freundin, was natürlich nicht der Fall war. Er und ich machten das andauernd. Es war so ein Ding zwischen uns. Und es hatte bei uns beiden die selbe Wirkung: Wir beruhigten uns.
"Schon gut, ich glaube kaum, dass es für diese Frage jemals einen richtigen Zeitpunkt geben wird",er seufzte einmal und nun war ich es die ihm einmal sanft durch die weichen Haare wuschelte, woraufhin sich ein genießerisches Lächeln auf seinen Lippen formte und er entspannt die Augen schloss.
Er wirkte auf Außenstehende sicher erschöpft. Wie ein kleiner streunender Welpe, der jeden Tag aufs Neue ums Überleben kämpfte und nach einer geschlagenen Ewigkeit das erste Mal entspannen kann und gestreichelt wird. Doch es war keine Erschöpfung. Es war Ruhe. Sowas wusste man, wenn man kein Außenstehender mehr war. Und ich war sozusagen mitten im Zentrum seines Verstandes verankert. Er war einfach bloß die Ruhe selbst.
"Wie schaffst du das, Milo? An deiner Stelle wäre ich sicher schon längst ausgerastet, hätte den Verstand verloren oder in Depressionen versunken. Wie schaffst du es immernoch, trotz der Aggressionen deiner Mutter und allem anderen, so ruhig zu bleiben?!", platzte es dann letztendlich aus mir heraus und erschrocken schlug ich mir die Hände auf meinen Mund, als ich erkannte, was ich da gerade über seine Mutter gesagt hatte.
Zunächst herrschte eisige Stille und von meinem besten Freund war keine Bewegung wahrzunehmen, bis er sich kurz räusperte, weshalb ich schreckhaft zusammenzuckte und leicht grinsend anfing zu reden:"Für Außenstehende mag es wie Aggressionen aussehen, die meine Mutter gegenüber allem und jedem hegt, ja. Und ja, vielleicht sind es sogar Aggressionen, aber sie werden doch nur durch diese starke Unausgeglichenheit in ihrer Seele hervorgerufen." Verwirrt starrte ich ihn an. "Inwiefern?"
"Sieh es wie eine Art Waage. Eine Waage wo jedes Messschälchen für eine Emotion, ein Gefühl steht. Und Ausgeglichenheit zeugt davon, dass von allem gleich viel vorhanden ist, verstehst du?",erklärte er und ich nickte, was er als Anlass sah, fortzufahren. "Meine Mutter hat das nicht. Besser gesagt hatte sie es noch nie. Sie hatte immer zu viel von einem und zu wenig von allem anderen. Dann hat sie versucht, ihre überwiegenden Emotionen mit Drogen auszugleichen, aber das hat bloß die anderen Emotionen zum Überwiegen gebracht und da sie abhängig von dem Übergewicht ist, ist sie nicht in der Lage, jemals wieder irgendwas auszugleichen. Die Drogen drücken auf das Wutschälchen. Deshalb ist sie immer so aggressiv. Stempel nicht gleich alles ab, ohne es genauer betrachtet zu haben."
Wie jedes Mal wenn er erzählte und erklärte hörte ich ihm aufmerksam zu und wie immer war ich überwältigt von dem, was er mir offenbarte. "Verstehe. Tut mir leid",murmelte ich in Gedanken.
"Hör auf, dich immer für alle Sachen zu entschuldigen, für die du im Grunde genommen nichts kannst",flüsterte er leise und strich noch einmal durch meine Haare.
"Und du hast auf jedem dieser Schälchen die selbe Menge?",fragte ich dann interessiert und er nickte.
"Es ist eigentlich ganz einfach, du musst nur darauf achten, dass du ausgeglichen bleibst. Das heißt aber nicht, dass du Situationen entfließt oder so. Du musst lernen, sie richtig zu verarbeiten, jedes einzelne Stück Erfahrung und jeden Eindruck daraus mitzunehmen. So bleibst du auch ausgeglichen."
Ich nickte summend und rutschte dann mit meinem Kopf auf seine Brust, wo er anfing meinen Kopf zu kraulen.
"Ich habe dich lieb, Tids."
"Ich dich auch, Milo."
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